Die Forschungsgruppe GAPS (Gender, Affects, Politics, State) lädt zur semesterlichen Gender Gala!

Wann: Donnerstag, 24. November 2022, 18:30-20:00 Uhr. Wo: Konferenzraum IPW (A222), Neues Institutsgebäude (NIG), 2. Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien und online via Zoom

The Diaspora of the Comoros in France: Ethnicised Biopolitics and Communitarisation / Die komorische Diaspora in Frankreich: Ethnisierte Biopolitiken und Kommunitarisierung

Vortrag und Diskussion mit Katharina Fritsch


Thema:

Debatten rund um ‚Postkolonialismus‘, ‚Ethnizität‘ und ‚race‘ prägen den öffentlichen Diskurs in Frankreich seit Mitte der 2000er Jahre. Von staatlicher Seite werden politische und kulturelle Mobilisierungen von ethnisierten Communities als ‚Kommunitarismus‘ (communautarisme) diskreditiert, wodurch hierarchische postkoloniale Machtverhältnisse zwischen einer ‚nationalen Community‘ (weiß, französisch, ‚mixed‘) und ethnisierten ‚Anderen‘ (Migrant:innen, Muslim:innen, BIPoCs) deutlich werden. In ihrem Buch „The Diaspora of the Comoros in France: Ethnicised Biopolitics and Communitarisation“ diskutiert Katharina Fritsch Diskurse und Praktiken der komorischen Diaspora in Marseille mit Fokus auf politische und kulturelle Mobilisierungen. Sie analysiert Mobilisierungen postkolonialer Diaspora als ein Dispositiv bestehend aus Diskursen, Praktiken, Institutionen und Subjektivierungen, welche die diasporische Community konstruiert (Kommunitarisierung). In Form einer ethnografischen Analyse politischer und kultureller Events werden die Bereiche Räume (Stadtteile und Veranstaltungsorte), Kulturmärkte und Lokalpolitiken untersucht. Methodologisch sind Kommunitarisierungsprozesse als intersektionale Prozesse zu begreifen, bei denen auch die Positionalitäten der Forschenden als weiß, weiblich*, akademisch Relevanz erfahren. Kommunitarisierungsprozesse als ethnisierte (Selbst-)Regierungsweisen verdeutlichen postkoloniale Machtverhältnisse in Frankreich in Form von Regierungsweisen durch ethnisierte Kategorisierungen, vornehmlich in Form von „Diversity“-Diskursen und Praktiken. Vor dem Hintergrund diskutiert die Autorin die Notwendigkeit (urgency) ethnisierter Selbst-Regierung für Selbst-Repräsentationen und ein Einschreiben von Differenz in Diskurse und Praktiken des französischen Republikanismus.

Die Gender Gala ist ein formloses Treffen für alle an Genderfragen Interessierten am IPW, sowohl Studierende als auch Lehrende sind herzlich eingeladen.


Wann?           

Donnerstag, 24. November 2022, 18:30-20:00 Uhr

Wo?

Konferenzraum IPW (A222), Neues Institutsgebäude (NIG), 2. Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien und online via Zoom