Die Forschungsgruppe Lateinamerika lädt zum nächsten Kolloquiums-Termin ein:
Titel: Die Diktatur der Mehrheit - Eine Runde von Brasilien Expert_innen analysiert und diskutiert Ursachen und mögliche Entwicklungen der brasilianischen Demokratiekrise.
Wann: Dienstag, 23.Oktober 2018, 18:00 Uhr
Wo: Konferenzraum - Institut für Politikwissenschaft, NIG, Universitätsstraße 7/2. Stock, 1010 Wien
Mit:
Olivia Carstens Machado, Soziologin, Projektassistentin für Lateinamerika der DKA
Bernhard Leubolt, Ökonom, Politikwissenschafter, wissenschaftlicher Mitarbeiter der KSÖ
Georg Grünberg, Sozialanthropologe, Vorstandsmitglied LAI
Moderation: Silvia Jura, Kultur- und Sozialanthropologin globalista
Brasilien durchläuft harte Zeiten – wird sich am 28. Oktober2018 eine absolute Mehrheit der Wahlberechtigten für einen Kandidaten entscheiden, der laut Medienberichten vom KukluxKlan unterstützt wird und dessen frauenfeindliche, homophobe und rassistische Aussagen bereits auf den Straßen gelebt werden?
Erwartet uns ein evangelikaler Staat, kontrolliert von Militärs? Ist ungebremster Neoliberalismus die Antwort auf die vergangene Sozialdemokratie?
Zwischen blindem PT-Hass, nicht erfüllten Wohlstandsträumen und einer tief verankerten, sozialen, ethnischen und religiösen Spaltung stürzt sich Brasilien in einen demokratischen Abgrund und in die internationale Isolierung. Welche Szenarien uns nach den Wahlen erwarten, ist heute schwer abzuschätzen.
Doch eines ist sicher: der freigelegte Hass in der Bevölkerung verhindert jeden Diskurs. Es sind dramatische Aussichten für Frauen und Minderheiten - Indigene, Afro-Brasilianer_innen, LGBTI's, Landlose und Landarbeiter_innen. Weiß die Mittelklasse, was sie erwartet?
Eine Runde von Brasilien-Expert_innen analysiert und diskutiert Ursachen und mögliche Entwicklungen der brasilianischen Demokratiekrise.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Österreichischen Lateinamerika-Institut, dem Verein globalista und der Forschungsgruppe Lateinamerika.
