Die 11. österreichische Armutskonferenz findet dieses Jahr von 5.-7.März in St. Virgil (Salzburg) statt.
Birgit Sauer, Tina Olteanu und Ulrich Brand werden in folgenden Foren mitdiskutieren:
6. März 2018 | 14.30 bis 17.30
Forum 2:
Angst, Wut, Scham, Neid
Emotionen - Von der Macht und Ohnmacht der Gefühle
• Otto PENZ, Soziologe, Universität Wien
• Birgit SAUER, Politologin, Universität Wien
• Martin SCHÜRZ, Psychotherapeut und Ökonom
• Kommentar: Claudia STADLBAUER, Kupfermuckn, Sichtbar Werden
Moderation: Karin HEITZMANN, Ökonomin, Wirtschaftsuniversität Wien
Die Durchsetzung eines Programms, das ganze Bevölkerungsgruppen an den Rand drängt und ausschließt, war mschon immer mit dem gezielten Einsatz von Emotionen und Affekten verbunden: Stolz auf die eigene Leistung, Scham bei „Versagen“ – und vor allem: Nicht mithalten zu können im Wettbewerb muss als eigenes Versagen begriffen werden. Ist Beschämung nichts anderes als eine soziale Waffe gegen die jeweils Statusniedrigeren? Ist Neid auf den Nachbarn nichts anderes als eine Narkose für die eigenen Anliegen zu kämpfen? Ist die Formel „Ängste ernst nehmen“ nichts anderes als die Aufforderung anderen Angst zu machen?
Forum 4:
Armut und die Krise der Demokratie
Politik mit den Armen, gegen die Armen, für die Armen?
• Ulrich BRAND, Politologe, Universität Wien
• Tina OLTEANU, Politologin, Universität Wien
• Kommentar: Margit SCHAUPP, AMSEL Graz, Sichtbar Werden
Moderation: Manuela WADE, Volkshilfe Österreich
Armut und soziale Spaltung erhöht nicht nur das Konflikt- und Gewaltpotenzial der Gesellschaft, sondern auch die Wahrscheinlichkeit einer Krise der politischen Repräsentation und Beteiligung. Denn Demokratie heißt mehr als alle vier oder fünf Jahre zur Wahlurne gerufen zu werden und Eliten entscheiden zu lassen. Demokratie schließt vielmehr die gleichberechtigte Teilnahme an den politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen mit ein. Armut von Vielen auf der einen und der bei wenigen Privatleuten angehäufte Reichtum auf der anderen Seite gefährden somit die Demokratie. Nicht zuletzt können diese gesellschaftlichen Spaltungen und damit verbundene Ohnmachtsgefühle eine Partizipation aller Menschen unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrer Herkunft verhindern. Damit die Demokratie eine Regierungsform ist, in der sich alle wiederfinden und beteiligen, muss sie eine soziale Demokratie sein, die Armut energisch bekämpft. Wie kommen wir dorthin und wie muss eine „soziale Demokratie“ beschaffen sein?
Das Programm zur Konferenz finden Sie hier.
Weitere Informationen zur Armutskonferenz