Kapitalismus und Klimakrise: Wie geht es weiter?
Lässt sich ein Grüner Kapitalismus realisieren – und könnte dieser tatsächlich die ökologischen und sozialen Krisen lösen? Oder werden autoritäre Politiker*innen das fossile System und unsere imperiale Lebensweise mit Gewalt sichern? Welche Auswirkungen haben die zunehmenden globalen politischen Spannungen auf wirkungsvolle Klimapolitik? Und was wären Elemente einer solidarischen Alternative? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Ulrich Brand und Markus Wissen in »Kapitalismus am Limit«. Ihr Buch liefert tiefgreifende Einblicke und Lösungsansätze für drängende gesellschaftliche Herausforderungen.
Was ist die "imperiale Lebensweise"?
Als imperiale Lebensweise bezeichnen wir Produktions- und Konsummuster, die auf einer ungleichen Aneignung von Natur und Arbeitskraft im globalen Maßstab beruhen. Sie prägen vor allem den Alltag in den Gesellschaften des globalen Nordens sowie der Mittel- und Oberklassen des globalen Südens und verursachen hohe soziale und ökologische Kosten, die sie in Raum und Zeit externalisieren: in der Zeit auf künftige Generationen, im Raum auf den globalen Süden sowie auf viele Regionen im globalen Norden selbst. Die imperiale Lebensweise wird wesentlich von profitorientierten Unternehmensstrategien und machtvollen Politiken vorangetrieben. Sie schließt viele Menschen aus. Es handelt sich um ein Herrschaftsverhältnis, das aber dort, wo sich sein Nutzen konzentriert, nicht als solches erscheint, sondern in unzähligen Akten des Produzierens, Vermarktens und Konsumierens unsichtbar gemacht wird – etwa in den Waren einer globalen und industriellen Landwirtschaft. Die imperiale Lebensweise normalisiert gleichsam eine imperialistische Weltordnung.
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