Wann: Donnerstag, 20. Juni 2024, 18:30
Wo: Hybrid - Konferenzraum, Institut für Politikwissenschaft, NIG, 2. Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien und online via Zoom.
Vortragender: Samuel Salzborn (Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus | Justus-Liebig-Universität Gießen)
Moderation: Matthias Flatscher (Institut für Politikwissenschaft, Uni Wien)
Abstract
Antisemitismus ist nicht einfach ein Vorurteil, sondern als negative Leitidee der Moderne ein allumfassendes Weltbild. Genau genommen eine Verbindung aus Weltanschauung und Leidenschaft, wie Jean-Paul Sartre bereits 1945 schrieb, eine grundlegende Haltung zur Welt, mit der sich diejenigen, die ihn als Weltbild teilen, alles in Politik und Gesellschaft, das sie nicht erklären und verstehen können oder wollen, zu begreifen versuchen. Antisemitische Einstellungen sind geprägt von einer wechselseitigen Durchdringung von bestimmten, gegen Jüdinnen und Juden gerichteten Ressentiments und einer hohen Affekthaftigkeit, die vor allem von Projektion, kognitiver Rigidität, Faktenresistenz und Hass geprägt ist. Der/die Antisemit*in glaubt sein/ihr Weltbild nicht obwohl, sondern weil es falsch ist: es geht um den emotionalen Mehrwert, den der antisemitische Hass für Antisemit*innen bedeutet.
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