Online IPW Lecture: Daniel Thiele & Ruth Wodak - Ist Populismus ansteckend? Zur Normalisierung rechtspopulistischer Kommunikation in Krisenzeiten

Wann: Montag, 17. Mai 2021, 16:00 Uhr. Wo: Online. Vortragende: Daniel Thiele (IPW), Ruth Wodak (University of Lancaster). Moderation: Otto Penz (IPW)

Einladung zur Online IPW Lecture zum Thema Ist Populismus ansteckend? Zur Normalisierung rechtspopulistischer Kommunikation in Krisenzeiten 

Vortragende: 

Daniel Thiele (IPW | Universität Wien)
Ruth Wodak (University of Lancaster)

Moderation: Otto Penz (IPW | Universität Wien)

Wann: Montag, 17. Mai 2021, 16:00 Uhr
Wo: Online (direkter Zugangslink siehe unterhalb)

Abstract:

Die Veranstaltung fragt nach den Rahmenbedingungen für das Gedeihen rechtspopulistischer Diskurse und fokussiert auf das Zusammenspiel von Affekten, Krisen und Medien. Bis vor kurzem schien klar, dass Populismus in Krisenzeiten und unter einem medial verstärkten Diskurs der Angst aufblüht. Die herbeigeschriebene sogenannte „Flüchtlingskrise“ des Jahres 2015 etwa zog die Diffusion des Rechtspopulismus in den politischen Mainstream nach sich – ein Phänomen, für das Ruth Wodak den Begriff der „schamlose Normalisierung“ der „Politik der Angst“ geprägt hat. In der aktuellen Coronakrise ist das Verhältnis zwischen Angstdiskurs und Populismus paradox verdreht: Zwar bringt auch diese Krise zunehmend rechtspopulistische Unmutsäußerungen ans Licht – etwa in Form der Proteste von Coronaleugner_innen –, deren Botschaft ist jedoch, dass die Pandemie weniger dramatisch sei, als von Politiker_innen, Medien und Expert_innen vermittelt. Die Veranstaltung zielt darauf, dieses scheinbare Paradox zu enträtseln. Zwei Vorträge mit unterschiedlichen methodischen Herangehensweisen liefern die empirische Grundlage: Ruth Wodak beleuchtet, gestützt auf eine reichhaltige qualitative Diskursanalyse, die Ausbreitung rechtspopulistischer Kommunikation aufseiten politischer Parteien. Daniel Thiele präsentiert Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt POP-MED und seiner Dissertation und untersucht, einem quantitativen Ansatz folgend, die Ausbreitung populistischer Nutzerkommentare auf österreichischen und deutschen Facebookseiten im Zuge der Coronakrise. Im Zusammenspiel lassen beide Vorträge affektive Kontinuitäten rechtspopulistischer Diskurse ebenso erkennen, wie deren aktuelle Transformationen.

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