Prof. Dr. Franziska Martinsen (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Oliver Flügel-Martinsen halten am 12. Dezember 2019 eine IPW-Lecture mit dem Titel Krise der Demokratie? Zu wenig Demokratie! Perspektiven radikaler Demokratietheorie.

Die Veranstaltung findet im  Hörsaal III (NIG, Erdgeschoss) um 17:00 Uhr statt.

Abstract

Radikaldemokratische Theorien könnten angesichts der rechtspopulistischen Angriffe auf gegenwärtige demokratische Regierungssysteme auf den ersten Blick aus der Zeit gefallen erscheinen. Wäre statt Radikalität nicht Mäßigung eher angezeigt? Der Vortrag wird demgegenüber zeigen, dass es mithilfe Theorien radikaler Demokratie möglich wird, rechtspopulistischen Parteien und ihren perfiden Inanspruchnahmen demokratischer Semantiken etwas entgegensetzen zu können und gleichzeitig liberale Demokratien dort zu kritisieren, wo es demokratietheoretisch erforderlich scheint. Folgt man radikalen Theorien der Demokratie, dann zeugt die derzeitige Krise liberaler, repräsentativer Demokratien nicht von einem Ende der Demokratie, sondern vielmehr davon, dass liberale Demokratien nie demokratisch genug gewesen sind.

Buchpräsentation: Radikale Demokratietheorie. Ein Handbuch, herausgegeben von Dagmar Comtesse, Oliver Flügel-Martinsen, Franziska Martinsen und Martin Nonhoff.