Forschungsprojekt Critical Science Literacy
Forschungsprojekt Critical Science Literacy
- Untertitel: Warum Wissenschaft nicht einfach wahr ist, was das mit dir zu tun hat und was du daran ändern kannst
- Projektlaufzeit: 1.10.2015 bis 31.07.2017
- Projektleitung: Univ. Ass.in Dr.in Brigitte Bargetz (Institut für Politikwissenschaft)
- Projektmitarbeiterinnen: Mag.a Rosa Costa, Dr.in Iris Mendel
- In Zusammenarbeit mit: Dr.in Anita Kitzberger, Expertise Fachdidaktik Psychologie & Philosophie, und Schüler_innen der 11. Schulstufe WPG Psychologie & Philosophie GRG 23, Alterlaa
Gefördert vom Österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) im Rahmen des Programms "Sparkling Science".
In der gegenwärtigen "Wissensgesellschaft" spielt wissenschaftliches Wissen eine zentrale Rolle in der Herstellung, aber auch der Herausforderung gesellschaftlicher Ordnung. Ein kritischer Umgang mit wissenschaftlichem Wissen kann daher als eine "demokratische Grundfertigkeit" gesehen werden. Insbesondere die Schule ist ein Ort, an dem gelernt werden kann, "wissenschaftliche Tatsachen" und vermeintliche Wahrheiten kritisch zu hinterfragen und die eigenen Mitgestaltungsmöglichkeiten an gesellschaftlichen Prozessen zu erweitern. Hierzu will das gemeinsam mit Prof.in Dr.in Sigrid Schmitz und Ass.-Prof.in Dr.in Nora Ruck entwickelte Projekt durch die Förderung einer critical science literacy einen Beitrag leisten.
Partnerschule: GRG Wien Alterlaa
Im Projekt sollen Schüler_innen der 11. Schulstufe des Gymnasiums GRG 23 gemeinsam mit Wissenschafterinnen und ihrer Psychologielehrerin einen kritischen Zugang zu wissenschaftlichem "Wissen vom Menschen" erarbeiten. Im Rahmen des Wahlpflichtfaches Psychologie und Philosophie gehen sie der Frage nach, wie in unterschiedlichen Medien wissenschaftliches "Wissen vom Menschen" sowie Geschlechterwissen produziert, vermittelt und gesellschaftlich wirksam werden.
Unsere Überlegungen zu critical science literacy sind geprägt von der Pädagogik Paulo Freires, der das emanzipatorische, partizipative und transformative Moment von Bildung betont und die Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden als dialogisch beschreibt. In diesem Sinne soll es im Projekt nicht darum gehen, die Schüler_innen zu beforschen oder ihnen Erkenntnisse zu vermitteln, die mit ihrem Wissen und ihren Lebensrealitäten wenig zu tun haben. Vielmehr ist es zentral, den lebensweltlichen Bezug von wissenschaftlichen Wissen herzustellen, da laut Freire wirkliche Bildung im Sinne einer Aneignung – und Veränderung – der Welt nur so funktionieren kann.
Kritische Diskursanalyse im Unterricht
Im Projekt analysieren die Schüler_innen und Wissenschafterinnen psychologische Theorien und ihre Darstellung in Schulbüchern und in populären Medien. Anhand von Gruppendiskussionen wird zunächst gemeinsam das psychologische (Handlungs-) Wissen der Schüler_innen rekonstruiert und die Schüler_innen lernen die Methode der kritischen Diskursanalyse kennen. Mit diesem Werkzeug sowie dem transdisziplinären, methodischen Repertoire der Wissenschaftsforschung und der feministischen Wissenschaftskritik erforschen die Schüler_innen zum einen, welche Theorien in Alltagswissen, Schulbüchern, Neuen Medien wie Wikipedia und populären Zeitschriften Eingang finden und welche nicht. Zum anderen untersuchen sie, welche gesellschaftlichen Ungleichheiten in diesen Theorien im Namen der Objektivität verbreitet und stabilisiert werden.
Schließlich sollen Alternativen zu herrschendem (Geschlechter-)Wissen erarbeitet und von den Schüler_innen im Rahmen kleiner Ergebnistexte auf einer Internet-Plattform publiziert werden.
Kontakt
Mag.a Rosa Costa, Dr.in Iris Mendel
Downloads
- Critical Science Literacy - Lehrbuch "Tatsächlich" 2. Auflage, 2018 (pdf file)
- Critical Science Literacy - Kritische Perspektiven auf Wissenschaft (WS-Folder, pdf file)
- Critical Science Literacy - Feministisch(e) Kritik vermitteln - Eine Veranstaltungsreihe, Sommersemester 2017 (VA-Flyer, pdf file)