Geschlecht & Politik
Mission Statement
Warum wählen heute mehr Frauen rechte und rechtsradikale Parteien? Warum wurden die Rechte von Trans- und LGBTIQ+-Personen in den letzten Jahren zum Gegenstand so massiver politischer Auseinandersetzungen? Wie vertiefen die Kategorien Klasse, Race und Ethnie Ungleichheiten in der Politik, insbesondere für Frauen mit Migrationshintergrund? Wie trägt die Militarisierung von Gesellschaften zum Anstieg von Femi(ni)ziden und geschlechtsspezifischer Gewalt bei? Und können wir vom Feminismus als einer globalen Bewegung sprechen?
Dies sind einige der aktuellen Fragen, mit denen sich der Forschungsbereich Geschlecht & Politik befasst, wobei politische Konflikte, Prozesse, Institutionen und Akteur_innen ebenso aus einer geschlechterkritischen Perspektive analysiert werden, wie gesellschaftliche Normen und Gefühlsregime. Der Fokus liegt darauf zu verstehen, wie Geschlecht, Sexualität, Race, Ethnie und Klasse Politik und Gesellschaft strukturieren - und wie diese Kategorien und Ungleichheiten selbst durch politische und soziale Dynamiken geprägt sind.
Forschung und Lehre im Bereich Geschlecht & Politik beruhen auf feministischen, queeren, post- und dekolonialen, materialistischen und intersektionalen Perspektiven. Zu den Schwerpunkten gehören Rechtspopulismus und der Anti-Gender-Backlash, feministische Staatstheorien und Wohlfahrtsstaatsforschung, Politiken der Sorge und Pflege, soziale Bewegungen und Aktivismus, queere und feministische Identitäten und die Politik der Gefühle. Diese Themen werden mit qualitativen Methoden wie Ethnographien, Interviews, Archivforschung und Diskursanalysen, in nationalen wie auch transnationalen Kontexten erforscht.
Der Forschungsbereich Geschlecht & Politik schärft das politikwissenschaftliche Profil der Universität Wien, indem es die Analyse von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen zu einer zentralen Säule in Forschung und Lehre macht. Es trägt zur globalen Reputation des Instituts für Politikwissenschaft bei, informiert die öffentliche Debatte und befähigt Studierende, sich kritisch mit den drängendsten politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit auseinanderzusetzen.